Grenzübergang Griechenland zur Türkei:
Wir geben am Grenzhäuschen unsere 8 Pässe ab – in Worten ACHT Pässe. Wir müssen dann immer erklären, dass wir eine große Familie sind, weil alle, aber wirklich alle Grenzbeamten bisher, den selben irritierten Blick draufhaben….dabei haben wir ja ein Kind weniger als sonst dabei 😉
Meistens sind die Grenzbeamten sehr neugierig und wollen gerne ins Wohnmobil hineinschauen – womit wir auch kein Problem haben. Denn danach ernten wir ein Lächeln und dürfen weiterfahren. Wir haben also an allen Grenzen gute Erfahrungen gemacht.


Auch bei fünf Polizeikontrollen wurden wir zunächst heraus gewunken. Einmal fragte uns jemand, ob wir vom Militär wären – wegen der Lackierung des Wohnmobils. Wenn die Polizisten dann realisieren, dass wir ein Wohnmobil aus Deutschland sind, winken sie uns lächeln weiter

Als wir Griechenland verlassen fragt uns der dortige Beamte tatsächlich, ob die Kinder nicht zur Schule müssen, ist das die Möglichkeit? Vor allem sind da gerade Osterferien in Deutschland.

Schon auf den ersten Metern in der Türkei merken wir, dass der Zustand der Strassen steigerungsfähig ist und es immer noch mehr und tiefere Schlaglöcher geben kann, als bisher angenommen. Wir drosseln die Geschwindigkeit und passen uns der Menge der Schlaglöcher an. Es nützt nichts. Wir können ihnen nicht allen ausweichen – unmöglich.

In Istanbul machen wir in einem riesigen Wohngebiet Pause. Es sind pompös neu gebaute Anlagen, in die man nur durch eine Pforte gelangt, die bewacht ist. Eingezäunt mit Stacheldraht und Videoüberwacht – gruselig! Innen in diesen modernen Kasernen, sieht man Spielplätze, Swimmingpools und ein roter Teppich führt zum Eingang –
Vor was haben diese Menschen Angst? Wen schließen sie aus oder schließen sie sich ein?

Gebäude, Haus, Hochhaus

Mitten drin in diesem Wohnghetto ist ein Schäfer und weidet seine Schafherde auf den wenigen Quadratmetern Wiese, die es dort noch zu finden gibt.

Hochhäuser, Stadt, weg, Türkei

Im dichten Verkehr manövrieren Frauen ihren Pferdekarren sicher durch die Blechlawine. Ein normales Bild hier – Willkommen im Orient. Ich habe das Gefühl als würden diese Frauen an mir vorbeifahren, wie eine von mir ungelesene Geschichte. Am liebsten würde ich sie fragen, woher sie kommen, wohin sie unterwegs sind. Gerne würde ich in ihr Leben eintauchen und erleben – doch wir stecken mitten in Istanbul und der Verkehr schubbst uns weiter.

Pferd, Stau, Straßen, Stadt

Die Fahrt durch Istanbul ist ein Abenteuer. Vor allem in dem Bewusstsein, dass man nicht nur mit einem Auto hindurchfährt, sondern seine Haus da durchschaukeln muss!!! Wenn da was passiert, hat das unter Umständen eine ganz andere Dimension.
Hupen ist immer nützlich und hört sich hier nicht aggressiv an, sondern eher als ein „Vorsicht, hier bin ich“ oder so.
Irgendwann bemerken wir, dass wir an eine Mautstation kommen, dort aber keine Möglichkeit ist zu bezahlen. Es wird via Funk abgerechnet und wir haben keine Box im Auto. Es war nirgends vorher angesagt und so fahren wir einfach durch die Mautstation und lösen einen Alarm aus. Wir bleiben hinter ihr stehen und warten….und warten….und warten…..aber nichts geschieht und niemand kommt. Also fahren wir an der nächsten Ausfahrt wieder ab und versuchen dann ohne Autobahn zu der Brücke zu gelangen, die uns nach Asien bringen soll.
Eigentlich würde es völlig genügen einen Fahranfänger durch diese Stadt zu jagen. Wenn er es unbeschadet auf die andere Seite geschafft hat, dann hat er sich den Führerschein redlich verdient. Und eigentlich würde ich mir gerne einen Aufkleber auf das Womo machen:
„Wir sind durch Istanbul gefahren und haben überlebt“

In diesem Wirrwar sehen wir die Kinder und Babys unangeschnallt in den Autos stehen, liegen oder herumhüpfen.
Als ich ein Kind war, gab es die Anschnallpflicht noch nicht und es gab nicht einmal Anschnallgurte in den Autos. Hier jedoch sind die Autos modern und haben auch Airbags, die gefährlich werden können, vor allem, weil die Kinder direkt davor sitzen.
Es ist für uns nicht nachvollziehbar, warum die Gurte nicht genutzt werden (obwohl auch hier eigentlich Anschnallpflicht herrscht!). Fehlt hier das Bewusstsein, ist es ihnen egal, wenn ein Kind verletzt wird oder gar stirbt? Das Argument, dass weniger Unfälle passieren zählt für mich nicht, denn ein Kind, was tödlich verunglückt ist schon zuviel. Und sicherlich sind hier im Strassenverkehr schon einige Kinder verletzt worden oder gar gestorben.
Viele der Autofahrer bedienen ihr Handy,  während sie fahren und Motorradfahrer tragen keinen Helm.

Brücke, Türkei

Stau in Istanbul….für manch einen bedeutet er eine Geldeinnahmequelle! Viele Strassenverkäufer bieten diverse Dinge an – so nebenbei. Essen, Getränke, Blumen. Das ist einfach herrlich erfrischend für uns – zu sehen wie locker man mit Stau umgehen kann.
Wir haben Zeit zu zählen, wie viele Frauen am Steuer sitzen. Es sind wenige – sehr viel weniger als in Deutschland. Und kaum eine Frau können wir zum Lächeln bringen, sie sind sehr ernst.
Als ich in der Stadt einer Frau, Geld, was sie verloren hatte hinterher trage, bekomme ich nicht einmal ein Lächeln als Dank. Was ist hier los? Die Männer sind sehr, sehr freundlich und lächeln.

Wir sehen Frauen mit und ohne Kopftuch – hören die Muezzin ihre Gebete beten und sind beeindruckt, wie sehr sie das ganze Volk damit beeinflussen. Vielleicht ist der Islam aus diesem Grund nicht auf dem absteigenden Ast wie das Christentum? Weil sie mehrfach am Tag ins Unterbewusstsein hinein sprechen und immer Gegenwärtig sind?

Istanbul, Stadt, Stau,

Spannend ist auch zu beobachten, dass es in den Einkaufsläden sehr, sehr leise ist. Keine laute Beschallung, sondern meistens gar keine Musik! Da wir sehr früh am Morgen das erste Mal einen solchen Einkaufstempel besuchten, dachten wir zunächst, dass die Musik erst später angeschaltet werden würde und wir noch vor der eigentlichen Ladenöffnungszeit herumlaufen würden. Doch dem war nicht so.
Es war also eine richtig gehende Erholung vom Lärm der Strasse in ein Einkaufszentrum zu gehen. Umgekehrte Welt.
An vielen Tankstellen gehört es zum Service das Auto zu putzen. Toll!!! So konnten wir unseren Findus wieder auf Vordermann bringen lassen.

Kurz vor der Grenze zurück nach Griechenland haben wir einen Kugellagerschaden und finden super schnell eine Werkstatt, die ihn repariert. Dort wird uns Tee, Eier und Gyros angeboten und wir spüren die Freundlichkeit der Türken.
Für die Reparatur bezahlen wir dann 120 Euro. Hört sich erstmal nicht viel an – ich vermute Mal, dass das sehr viel teurer gewesen wäre in Deutschland und wahrscheinlich auch nicht sofort repariert worden wäre. Aber ich werde unseren Schrauber fragen, sobald wir in Deutschland sind. Kaputt, Reparatur, Wohnmobil

Kurz vor der Grenze zurück nach Griechenland haben wir einen Kugellagerschaden und finden super schnell eine Werkstatt, die ihn repariert. Dort wird uns Tee, Eier und Gyros angeboten und wir spüren die Freundlichkeit der Türken.
Für die Reparatur bezahlen wir dann 120 Euro. Hört sich erstmal nicht viel an – ich vermute Mal, dass das sehr viel teurer gewesen wäre in Deutschland und wahrscheinlich auch nicht sofort repariert worden wäre. Aber ich werde unseren Schrauber fragen, sobald wir in Deutschland sind.

Das war für uns nur ein kurzer Abstecher in den Orient und wir werden sicher wieder kommen – und tiefer in die Türkei eintauchen und vielleicht sogar noch ein Stückchen weiter nach Georgien oder so….mal schauen.

Autos, Istanbul, Stadt

Goodbye, Grenze, Istanbul

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