Wir haben mittlerweile vier Teenager und einen jungen erwachsenen Sohn mit 21 Jahren.
In diesem Artikel möchte ich über eine unserer aktuell 16 jährige Tochter schreiben.
- Welche Zukunftschancen haben Kinder, die selbstbestimmt lernen?
- Kinder, die frei aufwachsen und keinerlei Restriktionen bezüglich ihrem Lernverhalten unterliegen.
- Was wird aus Kindern, die nicht gesagt bekommen, was sie lernen sollen?
- Die auch nicht gesagt bekommen, dass sie lernen sollen?
- Lernen diese Kinder denn überhaupt etwas?
- Wo nehmen sie die Motivation her, sich mit etwas zu beschäftigen?
Talika, die heute 16 Jahre jung ist, hatte eine lange Phase, in der sie für uns, auf den ersten Blick, nichts gemacht oder gelernt hat.
Sie hatte keine Interessen und oberflächlich betrachtet „gammelte“ sie eher in den Tag hinein.
Für uns als Eltern und unsere Nerven schon eine gewisse Herausforderung.
Ihr war scheinbar immer langweilig und für uns war nichts „Produktives“ sichtbar.
Wir haben das aber ausgehalten und ihr diesen Freiraum zugestanden.
Sie begann irgendwann im Internet Buchcover zu gestalten. Beschäftigte sich mit Bildbearbeitungsprogrammen und eignete sich hier selbstständig Wissen an.
Nachdem hier offensichtlich ihr Interesse geweckt worden war, entschloss sie sich zu einer Ausbildung an einer Fernschule zur Grafikdesignerin.
Mittlerweile gestaltet sie, parallel zu dieser Ausbildung, ein „Online Magazin“ mit dem Namen „Reisefreigeist„.
Mit ihren 16 Jahren hat sie hier die Gesamtverantwortung für das Layout dieser Zeitschrift.
- Sie arbeitet den Magazinerstellern zu und lernt die Kundenwünsche zu deren Zufriedenheit umzusetzen.
- Hierbei entwickelt sie die Fähigkeit, ihre eigenen Ideen mit einfließen zu lassen, jedoch auch zu akzeptieren, wenn der Kunde Wünsche hat, die nicht mit ihren Vorstellungen deckungsgleich sind.
- Sie muss sich an Zeitvorgaben halten und ihr Arbeitspensum selbstständig einteilen.
- Stets wird sie mit neuen Herausforderungen konfrontiert, betritt Neuland und ist in der Verantwortung notwendige Dinge selbstständig zu erarbeiten.
Aus dem vermeintlich gelangweilten und untätigem Teenager ist ein junger Mensch geworden, der lernt was es heisst Verantwortung zu übernehmen und an seinen Tätigkeiten zu wachsen.
Die Verantwortung die sie trägt und die Anerkennung für ihre Arbeit lassen sie selbstbewusster werden.
Sie hat gemerkt, dass das was sie erarbeitet einen Wert hat und ein gutes Feedback hinterlässt.
Mittlerweile betreut sie zusätzlich noch ein weiters (Print) Magazin. Auch hier gestaltet sie das Layout völlig selbstständig. „Adelene“ ist eine Magazin zu den Themen Schwangerschaft, Familie und Geburt.
Die Gestaltung dieses Magazins liegt bei drei Frauen. Unsere Tochter (16!) ist eine von den ihnen.
Hier siehst Du das Team, was hinter Adelene steht und Talika – unsere Tochter.
Mich persönlich beeindruckt dieser Werdegang. Nicht nur weil sie unsere Tochter ist, sondern auch, weil ich erkenne, dass das Vertrauen in Kinder, die frei und selbstständig ihren eigenen Bildungsweg gehen, sich bezahlt macht.
Sie ist heute eine selbstbewusste junge Frau, die von je her sie selbst sein konnte. Ohne Vorgaben von Außen war es ihr möglich, sich selbst zu entfalten. Heute macht sie etwas, was ihr sehr viel Freude macht und wo sie ein Talent besitzt.
PS: Anfragen für Grafikdesign kannst Du gerne über mich stellen. Ich leite es an Talika weiter. (wildnisfamilie@gmx.de)
Langeweile bei Teenagern und ein „nicht wissen was tun“ kann eine Möglichkeit dafür sein, dass sie sich selbst neu erfinden.
Es war für uns Erwachsene nicht immer einfach dieses „Nichtstun und sich langweilen“ auszuhalten. Immer wieder mussten wir uns neu dafür entscheiden, im Vertrauen zu bleiben.
Und wie wir sehen – war es der richtige Weg.
Du kannst unseren Werdegang „hin zur freien Bildung“ in unserem Buch „Wildwuchs statt Baumschule“ nachlesen.
Ich möchte mich speziell bei Verena und Jochen Freigeist (vom Magazin Reisefreigeist) und bei Navina Salomon (Magazin Adelene) bedanken.
Nur durch Menschen wie Euch, die jugendlichen Freilernern vertrauen, ist so etwas möglich!
Mich berührt es zutiefst, dass Ihr dieses Vertrauen und Zutrauen in Talika hattet und Ihr die Möglichkeit gegeben habt, sich zu beweisen.
Damit habt Ihr auch der gesamten Freilernerszene die Möglichkeit gegeben, zu zeigen, dass Bildung auch außerhalb der Schule erfolgreich stattfinden kann. Ihr leistet also einen wichtigen Beitrag und ich wünsche Euch, dass sich Eure Zeitschriften gut verkaufen und viele Menschen Euch in Eurem Wirken unterstützen!
Es braucht mehr von Euch!
Es braucht mehr Freilerner die sich gegenseitig unterstützen.
Ich danke also auch allen, die sich die Zeitschriften gekauft haben um einen Freilerner zu unterstützen!
Wir haben unlängst Anzündholz von einem Jungen gekauft. Nicht weil wir das benötigen, sondern weil er es benötigt hat. Weil wir ihn unterstützen konnten.
Solche Zeichen sollten wir setzen – für Freilerner.
Wenn Du als Mama oder Papa also einen heranwachsenden Teenager in Deiner Familie hast, der Deine Nerven etwas strapaziert, weil er scheinbar nichts tut – sei beruhigt:
Teenager haben meist eine zum Teil ausgedehnte Findungsphase, die es auszuhalten gilt.
Gerade dann brauchen sie unsere Rückendeckung und unser Vertrauen in sie.
Unseren Schulterschluss.
Dich!
Bitte mache Dir immer wieder bewusst, warum Du diesen Weg eingeschlagen hast. Den Weg der freien Bildung. Schau Dir dieses Video an. Lass Dich ganz neu berühren – und bewusst werden – dass Du diesen Weg gehen willst. Es lohnt sich!
Und noch ein Video aus der Reihe „Freilerner“ – abonniere gerne unseren Kanal!
2 Comments
Keine Zukunft!
… denn es geht nicht darum etwas zu sein, denn wir sind alle Menschen, nicht mehr und nicht weniger.
„Freilerner“ sind in der Regel immer noch „Staatsbürger“ … Staatssklaven. Eine tolle Zukunft in einem dekadenten System des Irrsinns!
Die Wahrheit steht hier:
Liebe Grüße aus Dresden
Kann das sein, dass das alles irgendwie rechtslastig ist? Bist Du kein Staatsbürger mehr?