Hudea
Wie weit sollte die Rücksicht auf Flüchtlinge gehen?
Viele haben das erschütternde Bild der kleinen Hueda in den Medien gesehen. Ein Journalist fotografierte dieses kleine Mädchen und sie hält daraufhin ihre kleinen Ärmchen nach oben, um sich zu ergeben. Mit angsterfüllten Augen denkt sie, dass das Kameraobjektiv eine Waffe ist, die auf sie zielt.
Wer die Augen dieses Mädchens sieht, kann bis in die kleine Kinderseele blicken. Was musste dieses Mädchen schon alles sehen und erleben?
Wir selbst haben Kinder und sind so dankbar, dass sie bewahrt sind vor alledem, was die syrischen Kinder durchleben müssen!
Viele dieser Kinder sind nun als Flüchtlinge in Deutschland angekommen und mir bereitet das herannahende Sylvester in Bezug auf sie Bauchschmerzen.
Kriegstrauma
- Wie wird es ihnen ergehen, wenn an Sylvester die Feuerwerke und ihre Böller gezündet werden?
- Wie geht es einem Menschen damit, der aus einem Kriegsgebiet um sein Leben gelaufen ist, wenn er das dann hört?
- Wird er nicht automatisch an das ehemals Gesehene und Erlebte denken?
- Wird er nicht zwangsweise in die Gefühlswelt hineingezogen, die er damals durchleben musste?
- Werden sie all die Panik und das Entsetzen nochmals am Leib erfahren?
Kinderseelen – Rücksicht auf das schwächste Glied
Wie wird es einer Kinderseele gehen, wenn sie damit konfrontiert wird? Was geht dann in ihren Herzen vor?
Ich glaube, dass wir nicht auch nur annähernd erahnen können, was diese Kinder mit ihren Augen sehen mussten. Ich bin sehr dankbar, dass meine Kinder davor bewahrt sind und es tut mir im Herzen weh, dass diese Kinder es nicht wurden!
Doch man kann ihnen ein erneutes Trauma ersparen! In dem wir Rücksicht auf sie nehmen und in diesem Jahr ein leises Sylvester feiern! Wir können ihnen helfen, nicht schon wieder in diese Schreckensszenarien zurückversetzt zu werden, in dem wir darauf verzichten Böller und Feuerwerkskörper in die Luft zu jagen, die sich anhören wie Bomben und Maschinengewehre und die das selbe Licht machen, wie einschlagende Raketen!
Ich möchte nicht, dass diese Menschen an diesem Tag Angst haben müssen. Denn das kann keine „normale“ Angst sein, sondern ich glaube, dass das an die Substanz geht und diese Geräusche sie bis in Mark und Bein durchdringen! Ich wünsche mir für sie, dass sie zur Ruhe kommen.
Wenn ich an ihrer Stelle wäre, wäre es genau das, was ich brauche. So wie ich selbst behandelt werden möchte, andere behandeln – wie wäre das?
Wir selbst jagen keine Böller oder Raketen in die Luft, haben aber das dringende Bedürfnis sensibel dafür zu machen und dazu zu ermutigen oder aufzufordern, darüber nachzudenken, ob es dieses Jahr einfach mal anders geht.Alternativen
- Wie wäre es mit Wunderkerzen statt Böller?
- Fackeln
- Ein Feuer entfachen
- Stille, sanfte Kerzenlichter, statt laute Raketen?
- Das Geld den Flüchtlingen zu spenden, anstatt ins Feuerwerk?
- Gemeinsam mit Flüchtlingen in das neue Jahr feiern?
- Wenn Lärm sein soll, vielleicht, wie in Portugal, Topfdeckel gegeneinander wummern?
- Luftballons/Himmelslaternen steigen lassen?
Eigentlich sind wir Menschen so gestrickt, dass wir uns nicht für andere verbiegen wollen. Aber vielleicht kann man ja dieses Jahr einfach mal eine Lebensmasche fallen lassen und ein anderes Muster zu stricken beginnen?
Vielleicht hilft es, sich die angsterfüllten Augen der kleinen Hudea vor die eigenen Augen zu führen, um den Böller Böller sein zu lassen und ihn nicht zu zünden?Außer den Kindern werden auch die Tiere und die Straßenreinigung dankbar sein.
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