Philosophische Gedanken.
In den letzten Tagen haben wir unser Wohnmobil klar Schiff gemacht. Nun ist es abfahrtbereit und wir werden morgen für eine viermonatige Reise in Richtung Südeuropa aufbrechen. In Gedanken bin ich schon irgendwo im Süden.

Wirklich geplant haben wir bisher – NICHTS :-). Wir haben kein Ziel und keine Vorgaben. Immer der Nase lang, dem schönen Wetter und den Abenteuern entgegen.
Das einzige was bisher klar ist, ist das wir zunächst nach Italien fahren werden. Alles andere wird sich entwickeln. Wir machen uns ungern vor der Reise zu viele Gedanken und wollen uns nicht festlegen.

Solch ein Reiseanfang ist jedesmal ein wunderbarer Sprung direkt ins Leben. Wir wissen nicht, was und wer uns begegnet und das macht die Seelenhaut frisch und glättet alle Falten des Routinealltags. Wir lassen uns einfach auf das Abenteuer ein und fließen mit dem, was da kommt. Flexibilität, Humor und Aufmerksamkeit sind Eigenschaften, die dabei sehr hilfreich sind. Während der Reise fliegt dann alles angestaubte einfach von uns ab. Es tut gut, wieder frischen Wind um die Ohren und durchs Gehirn pfeifen zu spüren, den Horizont zu erweitern und über den eigenen, begrenzten Tellerrand zu schauen.

Das Leben selbst und solche eine Reise sind immer auch ein Spiegel voneinander:

Während man auf einer gewundenen Straße fährt, weiß man nie, was einen hinter der nächsten Kurve erwartet. Ebenso ist es auch im Leben. Wir wissen nie, was geschieht. Manchmal fahren wir eine lange Strecke auf einer Autobahn, es geht zügig voran. Plötzlich eintretender Regen oder eine Nebelbank nimmt uns die Sicht, Seitenwind wirft uns von einer Seite auf die andere und wir haben ordentlich zu tun, nicht von der Fahrbahn ab zukommen.
Manchmal drängelt einer von hinten, weil wir ihm zu langsam fahren und manchmal sind wir die Drängler, die sich von dem Vordermann aufgehalten fühlen.
In seltenen Fällen bleiben wir wegen einer Reifenpanne liegen oder der Sprit ist uns ausgegangen und wir kommen nicht mehr voran und sind auf Hilfe von Außen angewiesen.
Schauen wir auf die vorbeifliegende Landschaft, wollen wir vielleicht anhalten um zu bleiben, zu erleben. Aber wir müssen weiter. Und an anderen Stellen, wo es hässlich und langweilig ist stehen wir dann im Stau und kommen nicht weiter und werden somit zwangseingeladen, zu verweilen.
Und ganz selten merken wir, dass irgendwas ziemlich verquer läuft und ganz und gar nicht stimmt. Siehe das Video 🙂

Auch in unserem Leben haben wir Seitenwind, Pannen, schöne Landschaften und manchmal sind wir oder die anderen die Geisterfahrer – und nicht immer ist klar, wer nun was ist ;-), oder?
Wir können also während einer Reise üben, wie wir im Leben mit diesen Situationen umgehen und andersherum ebenso.

Wir sind also freudig gespannt, was wir alles erleben werden. So oft wir dazu kommen, werden wir einen Artikel auf unseren Blog stellen. Bitte habt Verständnis, dass ich auf Eure hoffentlich vielen Kommentare nicht regelmäßig antworten werden kann, denn wir sind auf öffentliches Internet angewiesen.

In diesem Sinne – das nächste Mal aus dem Ausland – Eure Wildnisfamilie.

PS: Hier findest Du einen weiteren Reisebericht von uns.

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