Darf man auf legale Weise Homeschooling, Freilernen und Unschooling praktizieren als Familie?

Wir haben zwei Jahre lang offiziell und legal „gehoomeschooled“ – also Homeschooling“ machen dürfen. Gerne erzählen wir, wie das zustande kam:

Als wir uns entschlossen haben,  unsere Kinder nicht mehr zur Schule zu geben, sind wir mit dieser inneren, massiven Einstellung zum Schulamt (Brandenburg) gegangen.
Der dortige Schulamtsleiter hat, glaube ich, klar gespürt, dass wir es ernst meinen. Wir signalisierten ihm unmissverständlich, dass wir bereit wären, Strafen zu bezahlen und notfalls auch Deutschland verlassen würden. Da war eine klare Vehemenz in unserer Ausstrahlung.

Von seiner Seite kam dann der Vorschlag einer Bildungsvereinbarung zwischen dem Schulamt und uns als Eltern. Er schlug uns vor, dass die Kinder pro Schuljahr 10 Tage eine Schule in freier Trägerschaft besuchen sollten. Für ihn war das eine Art Absicherung seiner Aufgabe als Schulleiter, sicherzustellen, dass er eventuelle Vernachlässigungen erkennen würde.
Für uns war das damals ein fairer Deal, auf den wir uns schließlich zwei Jahre lang einließen.

An den 10 Besuchstagen der Kinder in der Schule wurde ihr Lernstand jedoch nicht nachgeprüft, sie gingen lediglich zum Spielen in die Schule.

Innerhalb dieser zwei Jahre sind wir mit den Kindern viel gereist, ansonsten hätte das so nicht funktioniert. Durch unser damaliges Wohnmobil waren wir sehr flexibel und konnten daher dieses gemeinsam erarbeitete Konstrukt realisieren.
Nebenbei bemerkt, war die Alternative zum Winter in Deutschland am Meer in Südspanien oder Portugal zu stehen, wirklich wunderschön!

Nach zwei Jahren haben wir uns schließlich ein Grundstück in Portugal gekauft und uns dann gänzlich aus dem Schulsystem verabschiedet, sehr zur Erleichterung des Schulamtsleiters, denn auf Dauer hätte er das nicht rechtfertigen können. Durch unsere mehrmonatigen Reisen konnten wir uns verschiedene Länder genauer ansehen und dann entscheiden,  ob und wo wir uns dauerhaft niederlassen möchten. Das hat vieles vereinfacht, denn vor Ort sucht und findet man einfach besser ein geeignetes Fleckchen Erde.

Unserer Erfahrung nach kann es hilfreich sein, vor den Ämtern selbstbewusst, informiert und mit einer innerlichen Klarheit aufzutreten. Wenn man dann noch flexibel ist durch ein Wohnmobil oder einen zweiten Wohnsitz, wirkt das erleichternd auf alle Beteiligten. Denn in dem Moment, in dem man nicht mehr in Deutschland wohnt, unterliegt man nicht mehr der deutschen Schulpflicht und die Akte kann geschlossen werden.

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