Unsere Kinder gehen nicht zur Schule, weil wir als Eltern Schulverweigerer sind. Um den möglichen Aufschrei etwas zu dämpfen: Wir sind unbedingt für Bildung.

Dürfen Eltern ihren Kindern die Schule verweigern? Was verweigern sie denn dann genau? Was bedeutet Schule? Ist es gleichbedeutend mit Bildung? Eltern, die ihren Kindern die Schule verweigern, verweigern automatisch auch Bildung?

Die von Euch, die sich mit dem Thema auseinandersetzen, werden diese Fragen bereits beantwortet haben.
Manche von den Lesern werden bei den ersten Sätzen vielleicht eine Empörung in sich verspüren. Denn Schulverweigerer zu sein und öffentlich dazu zu stehen! Wie krass!

In vielen anderen Ländern haben „schulverweigernde Familien“ genauso eine Berechtigung, wie Schulfamilien. Daher leben wir mittlerweile nicht mehr in Deutschland, wo wir dafür kriminalisiert werden, dass wir engagierte Eltern sind.
Wir haben, durch unsere Lebenserfahrung, irgendwann eine Entscheidung für das Freilernen getroffen und uns von der Schule verabschiedet. Wir sind nicht gegen Schule. Wir sind für freie Bildung. Diese freie Bildung sehen wir nicht in der Schule. Darum war unsere Konsequenz, die Freiheit zu suchen und zu leben.
Wie oft hört man in der Schule den Satz „Du lernst nicht für die Schule, sondern für dein Leben“. In unseren Augen ist das ein Widerspruch. Das Leben selbst bedeutet lernen. Dazu muss man ins Leben hinausgehen. An einem künstlichen Ort der Schule genannt wird, kann man nur schwerlich für sein Leben lernen. Denn es ist nicht das Leben. Es ist eine künstlich, von außen herbeigeführte Situation, die meist auf unfreiwilliger Basis steht und die Lust, die Freude sowie die Leichtigkeit am Lernen systematisch zerstört!

Als wir den Weg in unsere eigene Bildungsform einschlugen, waren unsere drei Schulkinder zu jung, um solch eine weit tragende Entscheidung treffen zu können. Ihnen fehlte die Lebenserfahrung und der Überblick, was die Thematik anging.
Bevor wir zu Schulverweigerern wurden, bezogen wir unsere Kinder damals in unsere Entscheidungsfindung mit ein, doch letztlich waren es wir Erwachsenen, die den allerletzten Entschluss gefasst haben. Von dem her sage ich klar: Ja, ich bin Schulverweigerer.

Es gibt Eltern, die lassen ihre Kinder alles selbst entscheiden. Was sie im Fernsehen schauen, ob und wie viel sie vor der Playstation sie sitzen, was sie essen und vieles mehr.
Wir gehören nicht dazu, weil wir uns als Erwachsene nicht aus der Verantwortung drehen möchten, die wir hier für uns sehen. Je älter ein Mensch wird, um so mehr Eigenverantwortung wird er natürlicher Weise übernehmen wollen und können. Ein Kleinkind selbstständig über eine vierspurige Strasse gehen zu lassen, ist in unseren Augen fahrlässig. Ebenso wie ein Kind frei entscheiden zu lassen, dass es genmanipulierte Dinge isst, oder sich völlig ungesund ernährt.

Mit steigendem Wissen und Lebenserfahrungen kann ein Kind, in dem es Zusammenhänge verknüpft und versteht, mehr und mehr Dinge selbst für sich entscheiden. Wir versuchen die Signale unserer Kinder wahrzunehmen und Stück für Stück loszulassen, ihnen ihr Leben in die Hand zu geben. Das ist der „Begleitungsauftrag“, wie wir ihn verstehen.

Da wir mehrere Kinder haben, mussten wir auch für alle gleichsam entscheiden. Denn es ist kaum umsetzbar, ein Leben als reisende Familie zu führen, die die Bildung selbst in die Hand nimmt und gleichzeitig ein Kind zu haben, was in die Schule gehen will.

Wir hören immer wieder Freilerner Eltern sagen, dass sie die Kinder sich zuhause bilden lassen, bis eines in die Schule gehen möchte. Wir fragen uns dann immer, wie diese Eltern das dann umsetzen wollen? Man hat ja dann Kinder mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Wie soll man das unter einen Hut bringen, vor allem wenn die Kinder noch recht jung sind?

Für uns war daher wichtig, dass wir uns als Eltern klar darüber werden mussten, was wir wollten. Mit unserer Entscheidung gaben wir unseren Kindern Sicherheit. Wir verwehren ihnen nicht die Schule, sondern ermöglichen ihnen eine freie Bildung, nah an ihren Bedürfnissen.

Wir sind also zu schulverweigernden Eltern geworden. Wir sind jedoch unbedingt für Bildung und geben unseren Kindern überall dort Unterstützung, wo sie welche benötigen.
Eine adäquate Bildung sehen wir nicht in der Schule. Wir kennen mittlerweile viele Jugendliche, die sich innerhalb maximal einem Jahr auf das Abitur vorbereitet haben und es mit einem sehr guten Schnitt bestanden haben, in dem Moment wo die Jugendlichen es wollten. Warum also diese extrem lange Schulzeit? Wie effektiv ist die Schule?

Nachdem wir das Buch „Verdummt nochmal“ gelesen haben, in dem ein Lehrer beschreibt, dass es einige Aufgaben der Schule gibt, aber keine dieser Aufgaben mit Bildung zu tun hat, sehen wir die Schule mit noch kritischeren Augen. Hier ein Auszug aus diesem Buch:

Was aber sind „die sieben Lektionen des Lehrers“? John Taylor Gatto schreibt:

  1. Die erste Lektion, die ich unterrichte, ist Verwirrung“ (S. 18). So werde alles, was an Schulen gelehrt wird, aus dem Zusammenhang gerissen, sei der Stundenplan ein „Flickenteppich“, würde den Schülern nur ein „Werkzeugkasten oberflächlicher Begriffe“ mitgegeben. Die Kinder müssten die Lerninhalte so akzeptieren, wie sie vermittelt werden, und dann so wiedergeben. Kritisches Denken werde unterbunden, denn dann könnten ja auch z.B. die Dogmen des Lehrers hinterfragt werden.
  2. Das zweite Fach, das ich unterrichte, ist die unentrinnbare Zugehörigkeit zu einer bestimmten Schicht. … Meine Aufgabe besteht darin, dafür zu sorgen, dass es den Kindern gefällt, mit Kindern gleichen Niveaus zusammengesperrt zu werden oder dass sie es zumindest widerspruchslos erdulden. Wenn ich meine Sache gut mache, können sich die Kinder nicht einmal vorstellen, anderswo zu sein, denn ich habe ihnen beigebracht, die höheren Lernniveaus zu beneiden und ihnen mit Ehrfurcht zu begegnen, auf die darunter liegenden Niveaus dagegen mit Verachtung herabzublicken“ (S. 20). So lerne jedes Kind, dass es – auch später als Erwachsener – „den ihm angemessenen Platz in der Pyramide hat“ (S. 21).
  3. Das dritte Fach, das ich unterrichte, ist Gleichgültigkeit“ (S. 21). Selbst wenn Lehrer einen interessanten Unterricht machen oder von den Kindern verlangen, zumindest Begeisterung zu heucheln, sei mit der Pausenglocke alles schlagartig vorbei: Die Schüler „müssen sich wie ein Lichtschalter an- und ausschalten lassen. Nichts Wichtiges wird in meiner oder irgendeiner anderen mir bekannten Unterrichtsstunde jemals zu Ende geführt. … Die eigentliche Lektion der Pausenglocke ist, dass es keine Arbeit gibt, die es wert ist, zu Ende geführt zu werden. Warum also sollte man sich für irgendetwas engagieren?“ (S. 21).
  4. Das vierte Fach, das ich unterrichte, ist emotionale Abhängigkeit. Mit Fleißbienchen und Smileys, mit Lächeln und Stirnrunzeln, Auszeichnungen, Ehrungen und Strafen bringe ich den Kindern bei, ihren Willen der vorherbestimmten Befehlskette zu unterwerfen“ (S. 22). Die Schüler hätten keine Rechte, ihre Individualität würde zugunsten der Anpassung unterdrückt, ein Widerstand werde bestraft.
  5. Das fünfte Fach, das ich unterrichte, ist intellektuelle Abhängigkeit. Gute Schüler warten darauf, dass ein Lehrer ihnen sagt, was sie tun sollen“ (S. 22). Die Lehrer hätten die Macht zu kontrollieren, was Kinder denken. Und wer so denke wie erwartet, sei ein guter Schüler und würde entsprechend benotet. Dies sei die wichtigste Lektion von allen: Wir müssten die Abhängigkeit von anderen Menschen akzeptieren, denn darauf basierten Hierarchien, Wirtschaft, Sozialwesen, Rechtssystem usw.
  6. Das sechste Fach, das ich unterrichte, ist labiles Selbstbewusstsein. … Unsere Welt würde so, wie sie ist, eine Flut selbstbewusster junger Leute nicht sehr lange überleben, daher unterrichte ich, dass die Selbstachtung eines Kindes von der Meinung eines Experten abhängen sollte. Meine Kinder werden beständig ausgewertet und beurteilt“ (S. 24). Menschen dürften sich nicht selbst einschätzen, sondern müssten lernen, das Urteil „objektiver“ Dritter zu akzeptieren.
  7. Die siebte Lektion lautet, dass man sich nicht verstecken kann. Ich lehre die Schüler, dass sie immer unter Beobachtung stehen und immer überwacht werden“ (S. 25). Auch der Austausch mit den Eltern diene der Kontrolle. Mit Hilfe der Hausaufgaben werde die Schule in die Familie hinein ausgedehnt, „wo die Schüler sonst ihre freie Zeit nutzen könnten, um etwas zu lernen, was nicht autorisiert ist, zum Beispiel von den Eltern, durch eigenes Erkunden oder durch Kontakt mit einer kompetenten Person in der Nachbarschaft“ (S. 25 f.). Privatheit bzw. Privatsphäre müssten den Menschen vorenthalten werden, um die Gesellschaft zentral kontrollieren zu können.

Unsere Kinder haben nichtsdestotrotz die Möglichkeit, eine externe Prüfung zu machen, wenn sie einen Abschluss möchten. Ab einem gewissen Alter können sie in die Schule gehen, um sich für einen Abschluss vorzubereiten, wenn sie das möchten.

Für uns bedeutet jedoch die Art Bildung, die ein Schulabschluss vermeintlich versuchen soll zu vermitteln, eine eher untergeordnete Bildung. Andere Dinge sind weitaus wesentlicher und wichtiger, als gewisse Formeln kurzzeitig für eine Prüfung abfragen zu können oder irgendwelche stupiden Jahreszahlen der Weltgeschichte auswendig zu lernen. Die Fächer Lebenstüchtigkeit, Charakterschulung, Selbstliebe und viele andere Themenbereiche stehen bei uns sehr viel höher in der Wertigkeit. So liegt uns in erster Linie daran, unseren Kindern zu vermitteln, dass es am Wichtigsten ist, glücklich zu sein. Und dieses „in sich Ruhen und mit sich selbst klar zu kommen“, ist völlig unabhängig vom Schulabschluss und hat mit wahrer Intelligenz zu tun. Lieber ist man ein glücklicher und zufriedener Straßenfeger, der wenig Geld zur Verfügung hat, als ein Top Manager, der sein Leben nicht lebt. Wobei es sicherlich unglückliche Straßenfeger und glückliche Manager gibt.
Unser Kernwunsch ist es, unsere Kinder darin zu begleiten, ein erfülltes und reflektiertes Leben zu führen, in dem sie nicht die Sklaven ihrer eigenen materiellen Sucht werden und völlig verblendet ihrem Glück nachjagen.

Hamster in einem Käfig

Viele Eltern haben Zukunftsangst und geben diese an ihre Kinder weiter. Sie treiben ihre Kinder an, sehr gute Leistungen zu bringen, schließlich hängt zu viel davon ab für sie. Diese Eltern sind meist selbst in ihrem Hamsterrad gefangen und finden den Ausweg nicht. Ihnen ist nicht bewusst, dass sie ihre Kinder in das selbe destruktive System hinein geben. Sie sind getrieben von Angst.

Wir vertrauen darauf, dass unsere Kinder ihren Weg finden, auch ohne Schulbildung ihren Platz in dieser Welt einnehmen werden. Wir stärken ihren Rücken, dass ihr Wert nicht von Schulnoten abhängig ist und es auf andere Qualitäten ankommt, die sie dorthin bringen werden, wo sie sein wollen.
In unseren Augen ist Materialismus zerstörerisch und auf Statussymbole wie „eigenes Haus, eigenes Auto, eigener Minigarten, einmal im Jahr Urlaub“ legen wir keinerlei Wert. Dagegen sind uns Freundschaft, Zusammenhalt, Liebe, Ehrlichkeit, Wertschätzung, gegenseitige Unterstützung sehr wichtig. Diese Werte wollen wir vermitteln.

Bei der Frage „was brauche ich als Mensch wirklich, um glücklich zu sein“, werden materielle Dinge unwichtig und lächerlich. Die Werbung, die Wirtschaft suggeriert in der Gesellschaft die Aussage „du brauchst das um glücklich zu werden, also konsumiere, kaufe, du brauchst mein Produkt“. Wer das durchschaut hat kann innerlich lächeln. Welch Irrsinn. Ein Leben lang wird so dem Glück nachgejagt, anstatt darin zu sein und zu leben. Während dieser Jagd füllen sich die Taschen der Firmen und der Mensch degeneriert zu einer getriebenen Marionette.
Wir haben den Schritt heraus gemacht und ein Weg zurück ist für uns undenkbar.

In der Begleitung unserer Kinder versuchen wir, so passiv wie möglich („nicht direktiv“), Vorbilder zu sein. Die Indianer nannten diese Art der Begleitung „Coyote Teaching“. Wir geben generell keine Antworten auf Fragen, sondern versuchen vielmehr, durch Gegenfragen, das Kind auf seinem Weg zur selbst erarbeiteten Antwort zu begleiten.

Unsere Kinder lernen autodidaktisch, selbstbestimmt und selbstverantwortlich. Sie eignen sich ihr Wissen mit den unterschiedlichsten Hilfsmitteln an. Wir sind dabei lediglich unterstützende und beratende Randfiguren.
Wir legen sehr viel Wert auf die Grundschulkenntnisse, weil wir diese im täglichen Leben immer wieder praktisch anwenden. Dadurch sind sie Sinn behaftet und werden in einer sehr natürlichen Art und Weise von den Kindern aufgenommen.
Über die Grundschulzeit und den Lehrplan hinaus überlassen wir es unseren Kinder, mit welchen Themen sie sich in welcher Form beschäftigen wollen. Sie spezialisieren sich auf Wissensgebiete, die für ihre Persönlichkeit von Belang sind. Denn Schulverweigerer verweigern nicht die Bildung. Vielmehr haben sie die Möglichkeit außerhalb des eng gestrickten Lehrplans (Leerplan) zu lernen. (Siehe mein Artikel über: Ist das Grundschulwissen in wenigen Monaten erlernbar?)

Auch das sehen wir in der Schule kaum gegeben. Die Kinder werden unterrichtet, also in irgendeine Form gerichtet, verbogen, gleichgetaktet, oder sogar nach unten gerichtet. Das lehnen wir ab, denn wir möchten unsere Kinder zu mündigen Menschen heranwachsen sehen. Das macht uns zu Schulverweigerern. Nicht zu Bildungsverweigerern.

Immer wieder erleben wir regelrechte Anfeindungen von Eltern, die sich von „Freilernern“ angegriffen fühlen. Sie verteidigen die Schule und unterstreichen wie wichtig Schule doch sei und welch wichtige Dinge Freilernerfamilien ihren Kindern vorenthalten würden. Die Vehemenz ist dabei immer wieder erstaunlich, denn ich erlebe nicht, dass Freilerner versuchen irgendjemanden etwas aufzudrängen. Sie beschreiben lediglich was sie denken und fühlen und erklären, warum sie so handeln.

Jede Familie macht das, was sie für richtig hält. Ob er seine Kinder in die Schule gibt, oder die Bildung selbst übernimmt, sei jedem selbst überlassen.

Bei solch einer Aussage hagelt es dann, zumeist von studierten Lehrern Empörung. Wir wollen uns anmaßen unseren Kindern das vermitteln zu können, was sie in einem langen, harten Studium mühsam erlernt haben?!
Leider zeigt mir das dann meist, wie gut diese Menschen zuhören und wie interessiert sie sind. Denn wenn man Freilernerfamilie wirklich beobachtet, erkennt man zwangsläufig, dass sie den Kindern gar nichts beibringen wollen. Genau das ist ja die Quintessenz! Nicht zu bilden, sondern die Kinder sich selbst bilden zu lassen.
Würden sie dann wirklich in der Tiefe nachfragen, wie diese selbstständige Bildung aussieht, würden sie sehen, dass es ein Meer an Material gibt, mit dem man sich Dinge selbst erarbeiten kann. Die Eltern sind eben nicht die Lehrer der Kinder und die Kinder sind nicht die Schüler ihrer Eltern.
Pädagogen, die sich mit dem Thema „Homeschooling“ auseinandersetzen, ohne sich in ihrem Berufsstand angegriffen zu fühlen, werden zudem herausbekommen, dass es sogenannte Fernschulen gibt, die seit Jahren erfolgreich mit Kindern in der ganzen Welt lernen, ohne dass ein „eye to eye“ Kontakt dabei notwendig ist. Wir haben selbst einige Zeit mit der ILS Fernschule zusammengearbeitet. Das Material dieser Fernschule ist derart perfekt aufgebaut, dass der Schüler selbstständig an die jeweiligen Abschlüsse herangeführt wird und ein Begleiten der Eltern nicht nötig ist und auch nicht vorausgesetzt wird. Einzig und allein der Wille des Schülers ist ausschlaggebend für einen erfolgreichen Abschluss.

Wer dann noch tiefer in die „Homeschoolszene / Freilernersezene“ eintaucht und über den großen Teich in die USA hinüber schielt, wird folgendes erkennen: In den USA sind diese Kinder mittlerweile immer beliebter. Gerade Universitäten sind begeistert von ihnen, weil sie sich ihre Lernlust bewahrt haben und hoch motivierte junge Menschen sind, die wissen was sie wollen und von der Pike an gelernt haben, sich Wissen selbstbestimmt anzueignen. Autodidaktisches Lernen ist also kein Fremdwort für sie, im Gegensatz zu vielen Abiturienten. Das bedeutet, dass aus Schulverweigerern sehr wohl Menschen werden, die ihren Weg finden.

Armdücken

Wie sähe eine Welt aus, wenn Kinder anstelle von Kräftemessen, Vergleichen und Konkurrenzgedanken frei aufgewachsen wären und für sie die Kooperation und ein Miteinander wichtig sind? Die den Mitmenschen und Kollegen nicht als Konkurrenten empfinden und sich ihre Menschlichkeit bewahren konnten? Die frei von Angst ihrem Gegenüber die Hände reichen können und sich so gegenseitig unterstützen, anstatt sich auszutrumpfen.

Eine Welt, in der die Liebe dominiert und Angst, das Gegenteil der Liebe, keinen Raum mehr hat?

Ich habe ein Video gesehen, in dem Mütter sich gegenüber stehen. Auf der einen Seite Mütter, die ihr Baby tragen und davon überzeugt sind, dass das viel besser für das Kind ist, als es im Kinderwagen zu fahren. Auf der anderen Seite stehen die Mütter, die ihr Kind im Kinderwagen haben. Sie fühlen sich angegriffen und es kommt zu einer heftigen Diskussion. Daran beteiligen sich wiederum andere Mütterlager und auch Vätergruppen. Die einen, die Stillen propagieren gegen die, die ihr Kind mit der Flasche groß ziehen und so weiter. Sie werfen sich ihre Argumente an den Kopf und werden hitzig, fühlen sich jeweils angegriffen. Jeder ist überzeugt von seiner Sache und urteilt über den anderen. Bis plötzlich ein Kinderwagen sich in Bewegung setzt und erst langsam und dann immer schneller einen Berg hinunterrollt. Als die Eltern plötzlich realisieren was vor sich geht, rennen alle diesem Kinderwagen hinterher! Ohne Einschränkung, ohne darüber nachzudenken, versucht ein jeder zu verhindern, dass diesem Baby etwas schlimmes geschieht. Die Diskussionen verstummen und es wird gehandelt. Jeder versucht zu helfen. Das Feindbild existiert in diesem Moment nicht mehr. Schließlich kann der Kinderwagen angehalten werden und die Eltern versammeln sich alle erleichtert um den Wagen, in dem man das Baby liegt.
In diesem Moment wird klar, was alle diese Menschen eint. Sie sind alle Eltern! Sie alle wollen nur das Eine – das Beste für ihr Kind! Allen geht es um ihr Kind.

Ich würde mir wünschen, dass wir alle einen Schulterschluss machen können. Wir alle haben unsere Kinder in diese Welt geboren, mit dem Wunsch sie zu beschützen und ihnen eine lebenswerte Welt zu geben, oder? Das Ideal ist eine friedliche Welt, in der jeder Mensch bedingungslos geliebt wird.

Es gibt viele verschiedene Wege, um unsere Kinder auf die Welt vorzubereiten.
Lernen ist so vielfältig wie wir Menschen es sind! Es gibt nicht nur den einen richtigen Weg. Da sind so viel mehr Möglichkeiten als Schule oder Freilernen.

Bibliothek

Wir als Familie haben unseren Weg gefunden und beurteilen oder verurteilen niemanden, der einen anderen Weg eingeschlagen hat.

Für alle vielleicht werdenden Schulverweigerer und speziell Teenager hier noch eine Buchempfehlung 🙂 Wenn Ihr Euch über das Thema Freilernen informieren möchtet und Rückendeckung bei Eltern und/oder Lehrern benötigt…..

Authorline

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